Vom 2. zum 3. März haben die Bewohner eines ukrainischen Kinderheims auf dem Sonnenhof in Dresden übernachtet. Sie hatten ihr Heim in Trebuchiw verlassen, da der nahegelegene Flughafen in Kiew-Boryspil mit Raketen beschossen wurde. 26 Kinder, Jugendliche und Erwachsene, ein Säugling und ein Hund trafen nach mehreren Tagen auf dem Dresdner Sonnenhof ein. Hausvater Egbert Buruck zeigte sich nach der Aktion sehr bewegt.
Ich war überrascht. Die Kinder sind ausgestiegen und waren da. Wir hatten Kinderspielzeug auf die Mauer gelegt, und es dauerte keine fünf Minuten. Die Jungs nahmen sich den Ball, die Mädels guckten und haben auf der Wiese Gänseblümchen gepflückt.
Man denkt, die Kinder steigen aus und weinen. Aber sie haben gespürt, dass sie hier willkommen sind. Nein, über den Krieg haben wir nicht gesprochen. Was sie beschäftigt, ist mehr das Erleben, weg zu müssen, aus dem Heim, wo sie seit Jahren leben. Und sie nehmen so eine Stimmung mit, eine Panik. Aber hier ist die Stimmung: Wir sind sicher.
Sie haben am Klavier gesungen und getanzt. Ein Junge hatte seinen 13. Geburtstag, wir haben noch schnell eine Geburtstagstorte mit Kerzen gemacht. Ich war dankbar, die Pastoren waren da, die vermitteln christliche Werte, der Leiter ist ein gebürtiger Pole, seine Frau eine Schweizerin. Wir, der Sonnenhof und die Helfer, wir haben einfach gemacht.
Egbert Buruck, Leiter des Sonnenhofs (notiert: Lukas Schulze)
Weiterführende Links:
Ankunft der Kinder in der Schweiz (Thuner Tagblatt, 4. März 2022)
Kiev Kids (Trägerverein des Kinderheims in Trebuchiw)
Trebuchiw (Wikipedia)
Sonnenhof Dresden (christlich-adventistische Begegnungstätte)