Am Kulturpalast Dresden ist das Wandbild „Der Weg der roten Fahne“ von Gerhard Bonzin zu sehen. Es ist ein Beispiel sozialistischer Monumentalkunst als Ausdruck des historischen Materialismus. Das Geschichtsbild der DDR und ihr Zukunftsoptimismus war mit dem Satz „Trotz alledem: Wir sind die Sieger der Geschichte“ beschrieben. Er ist rechts oben noch schwach zu lesen.
Partei und Regierung haben so fest daran geglaubt und waren sich so sicher, dass ihr Weg die Menschheit zur wahren Freiheit führen wird, dass sie keinen Zweifel und keine andere Überzeugung gelten ließen. Allerdings hat die Geschichte gezeigt, dass hier nicht die Sieger abgebildet sind.
In der Tat hat Religion in der Vergangenheit den Menschen auch die Sinne vernebelt, hat sie oft unfrei gemacht und benutzt und sie auf eine unbestimmte Zukunft vertröstet. Das geschieht auch heute noch.
Hingegen ist der christliche Glaube eine persönliche Beziehung zu Gott. In Hebr. 11 werden Menschen genannt, die man in der Tat als „Sieger der Geschichte“ bezeichnen könnte, denn sie haben die Zeiten überdauert und werden auch heute noch als leuchtende Vorbilder und Glaubenshelden angesehen. Zu ihnen gehören z.B. Henoch und Noah, aber auch Abraham und Mose. Beleuchten wir jedoch ihren Lebenslauf genauer, dann scheint der Titel mehr als fragwürdig.
Einer überstrahlt sie alle: Jesus von Nazareth. Nicht nur sein Leben, vor allem durch sein Sterben und seine Auferstehung ist er der Sieger der Geschichte geworden. Ostern hat in der Tat den Lauf der Geschichte verändert. Mit Karfreitag war eben nicht alles vorbei. Jesus ist nicht am Kreuz gescheitert. Er hat sein Leben aus Liebe zu den Menschen gegeben. Und er hat mit seiner Auferstehung das Tor zum Leben aufgestoßen und damit den Horizont unseres eigenen Lebens bis in die Unendlichkeit erweitert.
Bis heute glauben Menschen an Jesus und folgen ihm nach. Sie erleben, wie er ihr Leben begleitet. Sie vertrauen ihm und halten an ihn fest, selbst wenn es ihnen das Leben kostet.
Deshalb kann man im Hebr. 12, 2 lesen: „Dabei wollen wir nicht nach links oder rechts schauen, sondern allein auf Jesus. Er hat uns den Glauben geschenkt und wird ihn bewahren, bis wir am Ziel sind. Weil große Freude auf ihn wartete, erduldete Jesus den Tod am Kreuz und trug die Schande, die damit verbunden war. Jetzt hat er als Sieger den Ehrenplatz an der rechten Seite Gottes eingenommen.“
„Wir sind Sieger der Geschichte – trotz alledem“. Christen sehen sich so, weil sie an Jesus Christus, den Sieger über den Tod glauben. Auch Henoch, Noah, Abraham, Mose und ich sind nur deswegen Sieger, weil er uns dazu macht.
Diese Gedanken können noch etwas nachgespürt und vertieft werden mit einem Video: Hier bitte herunterladen und dann starten.
Text und Bild: Gerald Hoffmann