Die Bäume, die an beiden Ufern des Flusses stehen, sind das ganze Jahr über grün und bringen immerfort Früchte, jeder nach seiner Art. Zwölfmal im Jahr lassen sich frische Früchte von ihnen ernten; denn die Bäume wachsen an dem Wasser, das aus dem Heiligtum des HERRN kommt. Die Früchte dienen als Nahrung und die Blätter als Heilmittel. Hesekiel 47,12
Die Erntedank-Feste liegen hinter uns und auch die spätsommerlichen Herbsttage. Noch halten die Bäume ihre meisten Blätter und der herbstliche Laubfall steht aus. Der erste Nachtfrost hat bereits Schneisen in den Pflanzenbewuchs geschlagen und wir haben einige regnerische Tage überstanden. Wer einen Garten bewirtschaftet, hat Beete leergeräumt und Stauden heruntergeschnitten.
Im November zieht sich die Natur in ihre Winterruhe zurück. Wir Menschen verlegen unser Leben mehr in das Innere unserer geheizten Wohnungen und richten uns dort gemütlich ein. Mancher träumt schon von der Adventszeit, in der er es sich bei Kerzenschein gut gehen lässt, gemeinsam mit lieben Menschen. Andere denken noch viel weiter voraus. Sie planen schon den Urlaub im nächsten Jahr, sehen sich durch grüne Wälder wandern oder in der Sonne am Meer liegen.
Wir Menschen sind nicht so wie Bäume den Schwankungen der Jahreszeiten unterworfen. Aber auch wir erleben Zustände, die unsere Lebensfreude dämpfen. In so einer Situation nach vorn zu schauen, ist eine besondere Fähigkeit von uns Menschen. Wir können mit unseren Gedanken eine Brücke in die Zukunft schlagen. Das nennen wir Hoffnung, Trost oder Lebensmut.
In der Heiligen Schrift wird unsere Sehnsucht nach einem üppigen Leben aufgegriffen. Der Prophet Hesekiel schaut in eine Zukunft, in der die Natur nicht durch Winter oder Dürrezeiten eingeschränkt ist. Frische Früchte, klares Wasser und Gesundheit versprechen dabei auch uns Menschen ein beständiges Leben voller Zuversicht.
Die Quelle dieses uneingeschränkten Lebens ist Gott. Wir suchen ihn nicht mehr im „Heiligtum des Herrn“ wie in biblischer Zeit. Uns begegnet Gott in seinem Wort. In der Bibel lesen lässt uns in Kontakt mit ihm kommen, mit Gott, der Quelle dauerhafter Lebenskraft. Wenn wir in den nächsten Wochen häufiger in unserer warmen Wohnung sitzen, ist das eine gute Gelegenheit zum Bibellesen.
Text: Simon Krautschick
Foto: Simon Krautschick