Im Jahr 1909 fand in Dresden-Löbtau die erste adventistische Evangelisation statt. Fünf Frauen wurden von der Botschaft ergriffen. Sie hielten schon bald den 7. Tag heilig. Die Adventgemeinde in der Serrestraße, unweit der Carolabrücke nahm sie herzlich auf. Die Chronik berichtet weiter:
Die fünf Frauen waren Auguste Neubert mit ihren beiden Töchtern Nanny (verheiratet Fritsche) und Selma sowie Frau Richter und Frau Neubauer. Im Jahr 1910 wurden diese Frauen, gemeinsam mit acht weiteren Gläubigen von dem Prediger Ultegard getauft. Aus diese Zeit ist der Ausspruch überliefert:
„Wir gingen gern in die Stadt zur Versammlung, auch wenn es umständlicher war als heute; denn wir mussten noch mit der Pferdebahn fahren.“
Noch im gleichen Jahr entschloss sich Glaubensbruder Kertzscher, in Löbtau eine Gemeindegruppe zu gründen – mit insgesamt acht Gläubigen. Die Versammlungen, wie die Gottesdienste damals genannt wurden, fanden in der Gaststätte eines Eckhauses in der Reisewitzer Straße 35 statt.
Im Jahr 1912 kam Bruder Langenberg als Prediger mit seiner Frau nach Löbtau, weitere Geschwister schlossen sich der kleinen Gruppe an. Gemeinsam organisierten sie eine Diakonie und richteten die Sabbatschule als Teil des Gottesdienstes ein. Außerdem gründeten sie eine so genannte Tabea-Gruppe. Die Frauen der Gruppe nähten aus Nesselstoff Kleider für Frauen in Afrika, setzten große bunte Knöpfe auf. Die ersten Löbtauer Adventisten verkauften aber auch Missionsschriften im Stadtteil. Das brachte damals Geld ein. Nach einiger Zeit war es möglich, von dem Erlös ein Harmonium für den Einsatz im Gottesdienst zu erwerben.
Zusammenstellung: A. Schrock