Sommerzeit ist Reisezeit. Wer verreisen will, packt seine Koffer. Oft fordert uns dabei die Entscheidung heraus, was wir nicht einpacken, sondern besser zu Hause lassen. Der Kofferraum des Autos ist schnell ausgefüllt. Wer sogar mit Muskelkraft unterwegs ist, muss noch schmaler packen. Bei einer Radtour macht jedes Kilo Gepäck mehr Mühe und beim Wandern sowieso. Da kann der Rucksack mit der Zeit unerträglich schwer werden.
Manchmal sind wir auch an normalen Tagen mit einem Rucksack unterwegs, einem unsichtbaren. Ich meine damit unsere Sorgen. Sorgenvolle Gedanken können uns zu einer Last werden. Wir sind uns ihrer vielleicht nicht einmal bewusst, aber sie machen uns Mühe und kosten im täglichen Leben Kraft. Was können wir tun, damit unser Sorgen-Rucksack leichter wird?
In der Bibel lesen wir diesen Rat vom Apostel Paulus: Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat. (Phil 4,6 GN).
Herausforderungen treten in unser Leben. Sie bringen Veränderungen mit sich oder verlangen nach einer Lösung. Das können wir nur akzeptieren. Beim Sorgen geht es jedoch um die Art und Weise, wie wir mit unseren Herausforderungen umgehen. Paulus verspricht nicht, dass wir keine Herausforderungen bestehen müssen. Aber er empfiehlt uns einen Umgang mit ihnen der hilfreicher ist, als sorgenvolle Gedanken in unserem Kopf kreisen zu lassen. Seine Empfehlung: „Schaut euch die Herausforderungen an. Formuliert eine Bitte und bringt sie im Gebet zu Gott.“
Unser Sorgen-Gebet soll noch einen zweiten Bestandteil haben: Dank. Dank ist mehr als ein Gefühl. Danken verlangt Nachdenken und kommt aus dem Erinnern. Paulus geht davon aus, dass wir in jeder noch so schwierigen Situation etwas finden, wofür wir ehrlichen Herzens danken können: kleine Geschenke von Gott, wie Sonnenstrahlen, die durch die Wolken blinzeln. Wenn wir davon gerade nichts sehen können, dann bleibt uns noch der Blick in den Rückspiegel. Wir erinnern uns an gute Zeiten der Vergangenheit, erkennen darin Geschenke von Gott und danken ihm dafür. Die Erinnerung an das Gute der Vergangenheit kann unsere Zuversicht stärken, dass Gott genauso auch eine gute Zukunft für uns bereithält.
Text: Simon Krautschick
Foto: Jacqueline Macou auf Pixabay