Das Herbstwetter treibt uns nach drinnen. Wir ziehen uns in unsere geheizten Wohnungen zurück und suchen hier Geborgenheit. Bei manchen Menschen wandern dabei auch die Gedanken nach innen. Das eigene Leben gerät in den Blick. Fragen tauchen auf. Wie bin ich als junger Mensch in mein eigenständiges Leben gestartet? Wie stehe ich heute da? Konnte ich mein Leben sinnvoll gestalten? Haben äußere Umstände meine Pläne durchkreuzt?
Ein Bibelwort stellt eine ähnliche Frage und bietet zugleich eine Antwort darauf an: Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an dein Wort. (Psalm 119,9)
Wie können wir unser Leben meistern? Das Bibelwort fragt erstaunlicherweise nicht nach den Lebensbedingungen, die von außen diktiert werden. Dabei erleben wir doch, wie politisches Agieren, Wachstum der Wirtschaft oder Kriegsdrohung unser Lebensgefühl prägen.
Dieses Bibelwort richtet den Blick nach innen und fragt nach den Möglichkeiten, die ein Mensch in sich selber trägt. Wie kann ein Mensch einen gerade Weg gehen, mit erhobenem Haupt, mit reinem Gewissen, mit innerer Sicherheit und Selbstachtung?
Wir spüren, dass diese Sichtweise, diese Art die Lebensfragen zu stellen, Unabhängigkeit von äußeren Umständen gibt. Ein Mensch kann sich eine eigene Würde bewahren, auch wenn andere achtlos über ihn verfügen oder wenn seine Lebensgrundlage bedroht ist.
Dieses Bibelwort stellt aber nicht nur eine Frage. Es gibt auch selbst eine Antwort: Mit Würde kann ein Mensch durch sein Leben gehen, wenn er Gottes Wort bewahrt wie einen Schatz. Wir Christen denken dabei zuerst an die Bibel. Sie birgt ein Schatz an Weisheit und schenkt damit unserem Leben Orientierung, Wegweisung und Sicherheit.
Darüber hinaus können wir Gottes Wort als einen Zufluchtsort erleben. Auch in bedrückenden Lebensumständen können wir mit Gottes Wort zur inneren Ruhe finden und in ein Gespräch mit Gott eintreten. Er wendet sich uns zu, so wie Eltern für ihre Kinder da sind: fürsorglich, wertschätzend, beschützend, so wie ein gemütliches Zuhause bei kaltem Herbstwetter.
Text von Simon Krautschick
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