Verlässlicher Schutz bietet die Voraussetzung für Sicherheit, für Entfaltung, für Zuversicht und Hoffnung. Kinder brauchen Schutz, Grenzen brauchen Schutz, alles Schwache braucht Schutz, die Liebe braucht Schutz. Schutzräume werden immer bedeutungsvoller.
Warum erinnern solche Gedanken an Wittenberg? Neulich unternahmen viele adventistische Seniorinnen und Senioren der Stadt und der Region einen Ausflug in die Lutherstadt. Zentrumsnah grüßte uns der Turm der Schlosskirche mit dem Spruchband „Ein feste Burg ist unser Gott“. Also, auch Gott weiß, wie bedroht das Schützenswerte ist. Er macht sich stark und bietet optimalen Schutz.
Luther schrieb sein Lied für die Menschen in der turbulenten Reformationszeit. Er ließ sich dabei von Gedanken des Psalms 46 inspirieren, der bald als „Lutherpsalm“ bezeichnet wurde. „Ein feste Burg ist unser Gott“, und „er hilft uns frei aus aller Not“. Das klingt im Psalm so: „Gott ist für uns eine starke Zuflucht, in höchster Not steht er uns bei.“
„Es streit‘ für uns der rechte Mann… er heißt Jesus Christ, der Herr Zebaoth.“ Für diesen Passus des Liedes bietet der Psalm: „Der Herr der himmlischen Heere ist mit uns.“ Der hebräische Gottesname „Zebaoth“ bedeutet im deutschen „Herr der Heerscharen“ und Immanuel, „Gott mit uns“, ist ein Name, der auch Jesus zugeeignet wurde.
Luther war manchmal schwer belastet und angefochten ob der Größe und des Umfangs seines Werkes. Nicht selten wandte er sich dann an seinen Freund Melanchthon und sagte: „Komm, Magister Philipp, lass uns den 46. Psalm singen.“
Der Refrain des Psalms weist auf seine umfassende Tragweite. Schutz und Sicherheit bietet „der Herr der himmlischen Heere, der Herr Zebaoth“. Er schützt den Himmel und alle seine Bewohner. Gott ist ein Gott für den Himmel.
Für Bewahrung und Entfaltung sorgt Immanuel, der „Gott mit uns“ Dieses Wort gilt der Erde und ihren Bewohnern. Gott ist ein Gott für die Erde.
Hoffnung und Zuversicht darf jeder einzelne gewinnen. Denn Gott ist der „Gott Jakobs“, demnach jedes einzelnen Menschen. Gott ist ein Gott für jeden Menschen.
Wie sang doch Luther? „Das Feld muss er behalten“ und „das Reich muss uns doch bleiben“.
Text: Gerald Hummel
Bild: Sonsoles Jiménez auf Pixabay