Seit fünf Wochen lädt ein „Zaun der Hoffnung“ vor dem Adventhaus dazu ein, seine Sorgen und Wünsche in dieser Zeit loszuwerden. Die Menschen reagieren unterschiedlich. Von Kopfschütteln bis zur tatkräftigen Beteiligung ist alles dabei. Dabei begann die Aktion ganz zaghaft.
Am Anfang stand für uns im Ö-Team die Frage: Wohin mit den selbst genähten Corona-Schutz-Masken aus dem Frühjahr 2020? Da nur noch medizinische Masken zulässig sind, haben die alten Stoffmasken im Grunde ausgedient. Sie könnten eigentlich – im wörtlichen Sinne – entsorgt werden. Der „Zaun der Hoffnung“ sollte zuerst diese Möglichkeit bieten. Im Nachdenken darüber, wie Entsorgung funktionieren kann, kamen wir auf den 1. Petrusbrief im Neuen Testament: „All eure Sorgen werft auf ihn“ (Kapitel 5, Vers 7). Dafür stellten wir Stifte und wasserdichte Blätter bereit.
Manchmal bleiben unsere Sorgen einfach immer da. Sie hängen an der Garderobe oder liegen in einem Schubfach rum. Sie haben eigentlich keinen Nutzen mehr, wir haben uns aber an ihre Präsenz schon gewöhnt. Diese Sorgen einfach abgeben, loslassen und sie Gott übergeben – manchmal hilft ein symbolischer Akt. (Gemeindeleiter Gerald Hoffmann)
Die Aktion begann am 30. Mai mit viel Gebet und einigem Bangen. Wir hatten keine Ahnung, was passieren würde. Wir haben auf jede Erklärung verzichtet, sondern uns ganz auf das biblische Wort verlassen. Inzwischen hängen sehr unterschiedliche Aussagen am „Zaun der Hoffnung“. Einige sind ermutigend, andere erschütternd. Der Zaun hat die Gemüter bewegt. In absehbarer Zeit wollen wir die Installation nun beenden.
Danke an alle, die sich getraut haben. Danke an das gesamte Team, dass die Aktion gestaltet und/oder still getragen hat. Danke an den Vater, der alles versteht und uns alles abnimmt.
In einer Wimpelkette auf der anderen Seite des Adventhauses geht der Satz aus dem Petrusbrief noch weiter: „All eure Sorgen werft auf ihn, denn er sorgt sich um euch.“
Text u. Fotos: Andreas Schrock (Ö-Team)
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