Im Februar 2023 haben unsere Pfadfinder beschlossen, ein Hilfsprojekt in Indien zu unterstützen. Anlass war ein Bericht unseres Pastors im Ruhestand, Andreas Hildbrandt, über ein Krankenhaus, ein Waisenhaus und eine Schule in Mizoram. Inzwischen war Andreas dort und ist wohlbehalten zurückgekehrt.
Wie ist die Idee zu dem Projekt in Indien entstanden?
Die Geschichte, wie wir zu diesem Projekt gekommen sind, ist sehr umfangreich. Das passt kaum auf die Homepage. Das Krankenhaus wurde von meinem Schwager, Dr. Kai Magnusson im Jahr 2001 initiiert, mit Schulkameraden von der Marienhöhe. Nach längerem Vorlauf konnte 2006 im November ein Gebäude angemietet und als kleine Klinik umgebaut werden. Diese Klinik öffnete am 1. November 2006 ihre Tore. Meine Frau Lilo und ich betreuten dieses Projekt von Anfang an.
Was macht ihr dort genau?
Wir reisen in der Regel jedes Jahr bzw. jetzt alle zwei Jahre dorthin. Wir überprüfen die Finanzen und haben eine Sitzung mit dem Managing Bord, um zukünftige Pläne zu besprechen und einen Bericht über vergangenes Wirken zu erhalten. Daneben werden Gespräche mit dem Manager, der Finanzchefin, dem Buchhalter und der Oberschwester geführt. Die Besichtigung der Neuanschaffungen steht ebenso auf dem Programm.
Wie reist man eigentlich nach Indien?
Die Reise dauert in eine Richtung zwei bis drei Tage, je nachdem, wie die Flugverbindungen das ermöglichen. Start war diesmal in Dresden, dann nach Zürich, Mumbai/Bombay, Kalkutta und Aizawl, das ist die Hauptstadt des Bundesstaates Mizoram. Es ist der südöstlichste Bundesstaat. Er liegt zwischen Bangladesh und Myanmar (früher Burma). Von der Hauptstadt geht der Flug mit dem Hubschrauber nach Champhai. Dort übernachten wir in einem staatlichen Touristenquartier in einem Bungalow. Zu Fuß sind es gut 15 Minuten zum MED-AIM Krankenhaus in New Champhai.
Wie ist euer Verhältnis zu den Menschen dort?
Wir fühlen uns den Menschen dort sehr verbunden, denn für den indischen Staat ist Mizoram völlig unbedeutend, abgesehen von den 480 km Grenze mit Bangladesh und 470 km Grenze mit Myanmar. Daher die hohe Militärpräsenz der indischen Armee.
Kannst du uns etwas von dem Bundesstaat Mizoram erzählen?
Mizoram ist ein christlicher Bundesstaat und hat mit Indien eigentlich nichts gemeinsam. Die Mizos sind in einer Art Völkerwanderung im 15. Jahrhundert aus der Mongolei, Tibet und China südwärts gewandert und haben sich in den Wäldern des heutigen Mizorams und Myanmars niedergelassen. Als Indien die Unabhängigkeit erlangte, wurde entlang eines Flusses einfach eine Grenze festgelegt, ohne die ethnische Zusammengehörigkeit der Mizos zu berücksichtigen. So leben heute zwei Drittel der Mizos in Myanmar und ein Drittel in Indien. Es gibt in dem Bundesstaat, der etwa 1,1 Millionen Einwohner hat 28.000 Adventisten. Gut 80 Prozent der Bevölkerung sind Presbyterianer, denn 1894 haben zwei presbyterianische Missionare die Mizos zum Christentum bekehrt.
Vielen Dank für deine Eindrücke! Gott segne euch in eurem Dienst. Und die Pfadfinder bei ihrer Unterstützung.
Der Bundesstaat Mizoram (Kartenmitte) ist etwa so groß wie Sachsen,
hat aber nur ein Viertel der Einwohner.
Bericht und Fotos: Andreas Hildebrandt, Fragen: Andreas Schrock, Karte: Google Maps
Weiterführende Links
Hilfsaktion unserer Pfadfinder