Der Dezember ist ein Monat voller Lichter. In Straßen und Fenstern leuchten Sterne, Kerzen werden entzündet, und viele von uns spüren eine Mischung aus Vorfreude, Sehnsucht und vielleicht auch eine gewisse Erschöpfung nach einem anstrengenden Jahr. Mitten in dieser besonderen Atmosphäre erinnert uns der Advent an ein besonderes Licht. Es ist nicht nur Dekoration, sondern es durchbricht das Dunkel der Welt und alles dunkle in uns selbst.

In Jesaja 9,1 heißt es: „Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.“ Das ist nicht nur ein poetisches Bild. Es ist die christliche Botschaft in wenigen Worten: Gott sieht unsere Dunkelheit – die äußere und die innere. Aber er ist nicht irgendwo da draußen in den Weiten und der Dunkelheit des Universums. Er spendet auch nicht nur ein bisschen Trost oder ruft ein paar ermutigende Worte zum Durchhalten zu. Er kommt selbst. In Jesus betritt Gott unsere Welt, unser Chaos, unsere Tränen, unsere Freude – alles.

Vielleicht ist dein Jahr hell gewesen, voller guter Momente. Vielleicht war es aber auch geprägt von Herausforderungen, Verlusten oder Ungewissheit. Wo auch immer du gerade stehst: Gott sagt dir zu: Ich bin da. Ich komme zu dir. Mein Licht reicht auch für deine Dunkelheit.

Die Adventszeit ist ambivalent. Einerseits voller Hektik und Stress, denn bald ist Weihnachten, das Jahr geht zu Ende und so vieles muss noch erledigt werden. Andererseits voller Erwartung – auf Momente der Ruhe, des Friedens, der Einkehr und Heimkehr. Wie schön wäre es doch, wenn man diese Zeit von ganzem Herzen genießen könnte, zumindest jeden Advent-Sonntag. Warum eigentlich nicht? Vielleicht kannst du dir in diesem Dezember einen Moment der Stille schenken: eine Kerze anzünden, tief durchatmen und Gott sagen, was dich bewegt. Und vielleicht spürst du dann etwas von dem, was die Engel den Hirten verkündet haben: „Fürchtet euch nicht.“ Nicht vor dem, was war. Nicht vor dem, was kommt. Denn das Licht ist schon unterwegs – zu dir.

Ich wünsche dir einen gesegneten Advent und ein Weihnachtsfest voller Hoffnung, Nähe und Licht.

Text: Lothar Scheel
Bild: Chris Spencer-Payne auf Pixabay