Die Krise, in der wir leben, nimmt mir viel Lebensenergie weg. Ich möchte in der Krise aber nicht schwächer, sondern stärker werden. Woher kann ich dann neue Energie beziehen? Bis jetzt hat mir jeder Anbieter am Ende eine Rechnung präsentiert.
Einst hat Gott sich festgelegt: Er ist von allem Anfang an bis zum schönen oder zum bitteren Ende dabei. Er war, ist und bleibt dieser Welt, jedem Menschen in Liebe und Treue nah. Das zeigte er, indem er das All, die Erde, den Menschen, alles Unbelebte, alles Lebendige aus dem Nichts erschuf – creatio ex nihilo. Oder: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ (die Bibel). Den Anfang alles Seins setzte Gott. Sein Schaffen war und ist mühelos, er ermüdet dabei nicht. Wie kann Gott das? Indem er sich selbst, seine Energie, einsetzt, anwendet, damit neue, differenzierte Energien entstehen.
Das können Menschen nicht. Für uns gilt: Energie kann nicht verloren gehen. Es kann sich eine Energieform in eine andere umwandeln. Wir benötigen für alles Schaffen die Energie als vorhandene Ressource.
Gott aber schuf aus dem Nichts. Denn „die Erde war wüst und leer“ (die Bibel). Es gab ein Tohuwabohu, es regierte das Chaos, das Nichts. Alles änderte sich, als Gott begann. Sein Schaffen war und ist vor allem sinnstiftend. Allem gab er eine Ordnung, einen Sinn. Er schafft beständig. Sein Energievorrat verbraucht sich nicht. Es ist wie bei einer Quelle, der es nie an Wasser fehlt.
Nun suchen auch wir in Freud oder Leid nach dem Sinn des Ganzen. Eigentlich oder zumindest ursprünglich langt der Mensch über sich selbst hinaus nach etwas, das nicht wieder er selbst ist. Entweder nach einem Sinn, den es zu erfüllen gilt oder nach dem Sinn in der Begegnung mit dem Du, den es zu lieben gilt. Dabei machen wir auch von unserer Fähigkeit Gebrauch das Leiden in eine Leistung, eine äußere Tragödie in einen inneren Triumph zu verwandeln. Beständig ist der Mensch auf der Suche nach dem Sinn. Das Leben bleibt nämlich bedingungslos sinnträchtig (nach Victor Frankl).
Bei der Sinnfindung erinnern wir uns an Gottes Schaffensdrang. „Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.“ (die Bibel). Es ist Gottes konstruktives Wirken am Leben und an seinem Erhalt, dass alle destruktiven Kräfte dieser Welt in die Schranken weist. So entsteht und bleibt uns die Hoffnung, dass alles einen Sinn erhält und zum Leben ermutigt.
Wort der Ermutigung: Gerald Hummel. Titelbild: Lebensschule