„Wie wollen die Tauschschränke in Dresden fördern. Und wir wollen uns wiedersehen.“ Das war für mich das schönste Ergebnis eines Netzwerktreffens am 11. Juni 2025 in Dresden-Johannstadt.
Wir waren rund zehn Teilnehmer, saßen im Garten der Johannes-Kirchgemeinde und tauschten unsere Erfahrungen aus. Wir haben uns kennengelernt: Initiativen aus den Stadtteilen Gruna, Cossebaude, Striesen und Johannstadt. Wir haben uns schätzen gelernt: engagierte Dresdner im Alter von Mitte 30 bis über 80. Wir haben erzählt, gelacht und nachgedacht. Wir sind uns näher gekommen. Es war eine gesegnete Zeit.
Danke an die Gastgeber: die Initiative anders wachsen der evangelisch-lutherische Kirchgemeinde Johannes-Kreuz-Lukas. Danke an das Stadtteile-Netzwerk Dresden für die freundliche Begleitung und das Protokoll. Einige Gedanken sind mir besonders hängengeblieben.
1. Material
Vom Material eines Schranks hängt alles ab. Holzschrank ist anders als Metallschrank wie im Dresdner Adventhaus. Völlig ungeeignet im Freien sind Schränke aus Spanplatten.
2. Ordnung
Eine totale Ordnung am Tauschschrank ist nicht machbar. Dennoch ist das Bemühen um Ordnung wichtig, weil es ein Signal an die Nachbarn setzt. Für mich tendierte die Diskussion dahin, mit den Unwägbarkeiten leben zu lernen.
3. Überfluss und Entsorgung
Wir wollen den Mängelmelder der Stadt Dresden und die roten Müllsäcke ausprobieren.
4. Unterstützung
Im Internet gibt es eine Website „Ehrensache jetzt“, die Akteure und Unterstützer zusammenbringen will. Auch eine Unterstützung oder Wahrnehmung durch die Stadt wären wünschenswert.
5. Genehmigung
Für Schränke im öffentlichen Raum braucht es eine Genehmigung. Viel hängt von den Stellen ab, die diese Genehmigung erteilen.
6. Sitzgelegenheit
Neben manchen Schränken steht eine Bank. Das ist gut.
7. Wechselnde Orte
Als Akteure sind wir in der Regel auf unser eigenes Projekt fokussiert. Gibt es einen Weg, um größer zu denken? Das Tauschnetz Elbtal macht es vor.
Ich habe mich gefreut, dass wir – Uwe und ich – das Projekt Gabenschrank des Adventhauses Dresden vorstellen konnten. Überrascht und erfreut war ich auch, dass unser Projekt Fahrradbibliothek in Dresden-Löbtau unter der Leitung von Olga bei einigen Teilnehmern bekannt und beliebt ist.
Der gestrige Abend wirkt noch nach. Wohin die Reise geht, ist nicht festgelegt. Aber wir wollen unsere Kontakte austauschen und in Verbindung bleiben.
Text: Andreas Schrock. Titelbild: Gabenschrank und Foodsharing unseres Gastgebers, der Johanneskirchgemeinde