In einer kleinen Ausstellung im Adventhaus zeigen wir zurzeit verschiedene Zugänge zum Psalm 23, auch als sinnliches Erlebnis. Geöffnet ist jeden Samstag (Sabbat) vor und nach dem Gottesdienst (10.30 bis 11.30 Uhr). Der Eintritt ist frei.
Der Psalm 23 gehört unter Christen zu den beliebtesten Psalmen. In seiner deutschen Übersetzung beschäftigt er uns nun rund 500 Jahre; als Gebet, Lied und persönliche Erfahrung. Der Psalm spendet nicht nur Trost und Mut, sondern regt auch zum Widerspruch an: Wer möchte schon gern ein Schaf sein? Und bewahrt Gott uns vor allem Unglück oder führt er uns – sozusagen an der Hand – hindurch?
Die folgenden zwei Übersetzungen sind ein Beispiel für die Wirkungen des Psalms. Wer kann, sollte sie einmal laut vor sich hin lesen.
Anton Koberger (Nürnberg 1483) | Nach Martin Luther (Wittenberg 1545) |
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Der Herr regieret mich und mir gebrist nichts. Und an der stat der weyde do satzt er mich. Er hat mich gefüret auff dem wasser der widerbringung. Er bekeret mein seel. Er füret mich auss auff die steyg der gerechtigkeit. umb seinen namen. Wann ob ich gee in mitt des schatten des todes. ich fürcht nit die ubeln ding wann du bist bey mir. Dein rut und dein stab. die selb haben mich getröstet. | Der Herr ist mein Hirte Mir wird nichts mangeln. Er weidet mich auff einer grünen Awen und füret mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele er füret mich auf rechter Strasse umb seines Namens willen. Und ob ich schon wandert im finstern Tal fürchte ich kein Unglück Denn du bist bey mir Dein Stecken und Stab trösten mich. |
(Quelle: Das Kursbuch Religion 1, S. 145 Hrsg. Kraft, G. et.al Calwer Verlag 2007)
Text u. Foto: Andreas Schrock