Am 2. Oktober 1915 gründeten sieben Adventgläubige unter Leitung von Bruder Freund die Adventgemeinde Radeberg. Es hatte über drei Jahre bis zur Gemeindegründung gedauert.
Die Missionsarbeit in Radeberg begann im Januar 1912. Bruder Schildhauer, der schon die Gemeindegründung in Pirna vorbereitet hatte, verkündete im „Deutschen Haus“ in Radeberg die dreifache Engelsbotschaft. Nach einem Vierteljahr ließen sich „vier liebe Seelen“ (so die Chronik) taufen. Die Geschwister fuhren zum Gottesdienst in die Gemeinde Dresden-Altstadt. Nach kurzer Zeit folgten „weitere Seelen“ dem Herrn durch das „Wassergrab“ nach. Doch die wöchentlichen Fahrten zum Gottesdienst nach Dresden waren teuer. Deshalb gründeten die nunmehr zwölf Geschwister im Oktober 1914 zunächst eine Gemeinde in Arnsdorf.
Im Januar 1915 unternahm Bruder Freund in Radeberg einen neuen Anlauf für die „Seelenarbeit“. In einer Privatwohnung hielt er gut besuchte Bibelstunden. Fünf weitere Seelen „folgten dem Heiland nach“. Am 2. Oktober 1915 folgte die Gründung der Adventgemeinde Radeberg. Versammlungsstätte war die Wohnung von Schwester König, Marktgäßchen 2. Erst im Mai 1953 konnte die heutige Kapelle eingeweiht werden. – In der jungen Adventgemeinde herrschte Ordnung. Im Vierteljahresbericht vom 13. Juni 1916 etwa heißt es unter anderem:
Wir begannen mit dem Lied „Näher mein Gott zu dir“ und Gebet von Bruder Freund. Es wurde der Psalm 121 gewählt. Am Sabbat, den 15.1. wurden die Gaben der Armenkasse gesammelt und betrugen 50 Pfennig. Am 22. Januar 1916 fiel die Sabbatschule aus, wegen der Abendmahlsfeier. An Gaben gingen ein 3 Mark 70 Pfennig für den Kriegsunterstützungsfonds unserer Mitglieder.
Im Herbst 2015 feierte die Adventgemeinde Radeberg ihr 70-jähriges Wirken in der Stadt und im Umkreis.
Foto u. Zusammenstellung: A. Schrock