Im Jahr 1903 erlebte der Kutscher Andreas Krautschick seine Bekehrung und wurde adventistischer Buchevangelist im Großraum Dresden-Meißen. Am 9. April 1904 wurde die Adventgemeinde Meißen gegründet.
Acht Jahre später gibt es in der unmittelbaren Umgebung eine weitere Entwicklung. 1912 wird nur einige Kilometer entfernt eine weitere Adventgemeinde gegründet: die Gemeinde Weinböhla. Dieser Gründung war eine jahrelange Missionsarbeit vorausgegangen. 1900 bis 1902 hatten Buchevangelisten in Weinböhla adventistische Schriften verteilt. Woher sie gekommen und wohin sie gegangen waren, ist nicht bekannt.
Vielleicht waren es auch die beiden adventistischen Ehepaare aus Bochum, die um 1900 eingewandert waren und sich schließlich im Raum Neustadt in Sachsen niedergelassen hatten. Als nächsten großen Schritt vermerkt die Chronik der Adventgemeinde Weinböhla:
1906 zog Schwester Brosch, von Beruf Schneiderin, nach Weinböhla und sagte Menschen das Wort vom wiederkommenden Erlöser Jesus Christus.
Nach weiteren sechs Jahren, im Jahr 1912, wird in Weinböhla das erste Abendmahl gefeiert. Die junge Adventgemeinde konstituiert sich als Gruppe. Am Abendmahl nehmen sechs Geschwister teil, die Leitung übernimmt Bruder G. W. Schubert. Die Glieder der Gemeinde versammeln sich in der Steinbacher Straße „bei Mutter Lehmann“, wie die Chronik ohne nähere Angaben berichtet. Über das Wirken von Schwester Brosch heißt es:
Schwester Brosch war der Gemeinde eine Stütze und rege Mitarbeiterin. Manche segensreiche Wortbetrachtung erlebten Menschen in ihrem Heim, aber auch Lob und Dank und Fürbitte.
Einige Jahre später zieht die Gemeinde Weinböhla in die Kaiserstraße 29 (heute Ernst-Thälmann-Straße). Dort bleibt sie bis 1943. Dann muss sie den Raum aufgeben und gliedert sich für über zehn Jahre an die Adventgemeinde Radebeul an.
Foto/Zusammenstellung: A. Schrock