Die Adventgemeinden im Raum Dresden haben in ihrer Geschichte Großartiges für notleidende Menschen geleistet. Wichtiges Instrument dabei waren die sogenannten Tabea-Gruppen.
Im Jahr 1912 gründete die Adventgemeinde Dresden-Löbtau ihre Tabea-Gruppe. Prediger (Pastor) war zu dieser Zeit Bruder Langenberg, der gemeinsam mit seiner Frau schon die Diakonie aufgebaut hatte. Die Frauen der Tabea-Gruppe nähten aus Nesselstoff Kleider für Frauen in Afrika und setzten große bunte Knöpfe auf.
Die Adventgemeinde Radebeul, 1919 ins Leben gerufen, gründete drei Jahre später ihre Tabea-Gruppe: „Die Geschwister sammelten Garnreste, Stoffe und strickten viele Strümpfe, so dass wir innerhalb und außerhalb der Gemeinde Bedürftige betreuen konnten. Die Brüder verkürzten die Zusammenkünfte mit Unterhaltung durch Musik, Vorlesen und Fröhlichkeit, ja, halfen sogar bei Stricken und Garn wickeln.“
Die Geschwister in Radebeul leisteten eine großartige Hilfe: „Die alljährlichen Tabeafeste waren wirkliche Opferfeste. Alle Gäste (bis zu 280 Personen) wurden mit Kaffee und Kuchen bewirtet. Auch als es schon Lebensmittelkarten gab, wurde von dieser lieben Gewohnheit nicht abgelassen. … Eins möchte ich nur ganz besonders hervorheben und zwar den opferwilligen Geist der Geschwister. Wenn wir irgendwelche materielle Hilfe brauchten, hatte Br. M. Budnick stets ein offenes Ohr und ein freigiebige Hand.“ (Martha Walther zum 25-jährigen Gemeindejubiläum im Juli 1952)
Die Tabea-Gruppen arbeiteten jahrzehntelang. Die ausgebombte Gemeinde Dresden-Altstadt hatte nach 1945 eine aktive Tabea-Gruppe. Und in Radebeul nahm die Bewegung schon 1930 nochmal an Fahrt auf: „ Von 1930 bis 1943 wurden Kleidungsstücke Lebensmittel und dergl. im Wert von 8118,-RM verschenkt. Eine besonders segensreiche Einrichtung der Tabeagruppe – die vielerorts nachgeahmt wurde – waren ein Babykorb und ein Krankenwäschebeutel, der Bedürftigen kostenlos zur Verfügung gestellt wurde.“
Zusammenstellung: A. Schrock