Deutsch und Russisch sind in unserer Gemeinde wie ein Paar Schuhe. Der eine läuft links, der andere rechts, und trotzdem gehören sie zusammen. Das beginnt schon beim Motto des Treffens: Wir nennen es „deutsch-russischer Nachmittag“, die Übersetzung auf Russisch heißt „Russkij Wetscher“ – Russischer Abend. Und trotzdem waren wir alle zur selben Zeit am selben Ort, im Adventhaus.
Tanja kam mit 14 Jahren von Usbekistan nach Deutschland. „In Usbekistan gibt es viel Sand“, erzählt sie, „die Farben dort sind grau oder gelb. Als ich nach Deutschland kam, war alles grün. Ich habe im Flugzeug gesessen und nach unten geschaut. Und ich habe viel Wald gesehen und Wasser. Das war für mich ein Paradies. Auch heute noch liegen meine Vorstellungen vom Paradies und von Deutschland eng beieinander.“
Andreas kam an diesem Tag frisch von einer Reise nach Brest/Belarus zurück. „Es war so merkwürdig,“ sagt er, „als ich in Dresden aus dem Zug gestiegen bin, sprachen alle um mich herum deutsch. In Weißrussland habe ich eine Woche lang nur russisch gehört.“
Die unterschiedlichen Erfahrungen kamen beim Tanz wieder zusammen. Tanzlehrerin Anna Giesbrecht und ihre Tochter Maria aus Bischofswerda führten mit vielen Tänzen zum Mitmachen durch den Nachmittag. Am Flügel begleitete Igor Trofimiuk aus Dubno/Ukraine die Aktion. Er hat die vergangenen 5 Jahre beim ukrainischen adventistischen Fernsehkanal „Nadija“ gearbeitet und ist im Moment zu Besuch in Dresden.
Im Märchen „Das Tierhäuschen“ (russ. Теремок) haben zuerst die Kinder, dann die Erwachsenen mit viel Spaß und Lachen erlebt, wie unterschiedliche Kulturen gut zusammen leben können.
Die russische Gruppe im Adventhaus hat dann für eine echte kulinarische Überaschung gesorgt! So wurde aus dem deutsch-russischen Nachmittag langsam ein russischer Abend. Danke an alle Mitwirkenden! Danke auch an Angelina Burdyk vom Mosaika e.V. in Bischofswerda und ihre Tochter Emilia für Organisation und Übersetzung.
Video: Josef Nitzsche, Fotos: Carol und Lutz Rühle, Text: Andreas Schrock